Basteiblog

10. Juni 2011

Neues Prunkstück mit altem Chique

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Die MB ist um ein Stück Retortenhistorie reicher. Nach zwei Jahren Dauersanierung an Haus und Hof kehrte am Mittwoch ein Schmuckstück der besonderen Art in die heimischen Gefilden zurück. Es handelt sich dabei um eine Nachbildung des Wappens von MB-Erbauer und Namensgeber Kurfürst Moritz von Sachsen (1521 – 1553). Das Original ist rund 450 Jahre alt und zierte 300 Jahre lang die Befestigungsmauern der MB, wo es neben den starken Witterungsverhältnissen in neuerer Zeit auch menschlicher Zerstörungswut ausgesetzt war. Daher befand es sich in einem bedauernswerten Zustand als vor zwei Jahren der Sanierungsmarathon begann. Zu erkennen war von dem Motiv so gut wie nichts mehr. Grund genug etwas daran zu ändern. Schließlich ist es die ausdrückliche Absicht der Stiftung Moritzbastei sich um die Pflege und den Erhalt der Bastei, zu der eben auch das Wappen gehört, zu kümmern. Daher tüftelten Geschäftsführer Mario Wolf, der städtische Denkmalpfleger Rainer Krumrey und Arndt Kiesewetter vom Landesamt für Denkmalpflege gemeinsam mit dem Leipziger Bildhauer Markus Gläser, einen Plan aus wie mit dem Wappen verfahren werden sollte. Der Plan sah vor, das Original im erhaltenen Zustand zu konservieren und es im Innenbereich auszustellen. Zusätzlich sollte eine Replik geschaffen werden, die das Motiv abbildet. Doch das war gar nicht so einfach. In detektivischer Fleißarbeit mussten Archive durchstöbert werden bis schließlich eine Darstellung des Wappens aus dem Jahr 1890 gefunden wurde. Darauf ist das kurfürstliche Wappen in der Mitte und das Leipziger Wappen an der unteren Spitze abgebildet. Umrahmt ist es mit Fruchtgirlanden. Die Darstellung diente Gläser als Vorlage zur Modellierung der Replik, die nun als neues Prunkstück die Fassade der MB verschönert. Es kann besichtigt werden, sobald der Park an der MB fertig gestellt ist.

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09. Dezember 2010

Das 9. Türchen

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Im Frühjahr 1975 wäre die Geschichte der Moritzbastei beinahe zu Ende gewesen. Die Ausgrabungsarbeiten an der verschütteten Bastei hatten zu Tage gebracht, dass von der Pfahlgründung aus dem Jahr 1802 nichts mehr übrig war. Dort, wo Johann Carl Friedrich Dauthe hunderte Eichenpfähle unter das Fundament der Bastei hatte einbringen lassen, um den Bau der 1. Bürgerschule auf sicheren Grund zu stellen, zeigten sich zum Teil mannshohe Hohlräume. Kräftige Regenfälle im Mai und Juni verschlimmerten die Situation noch – der Mittelteil der Bastei drohte unterspült zu werden und einzustürzen.

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