In loser Folge widmen wir uns dem Themenkomplex Kultur/wirtschaft. Ist schließlich unser Daseinszweck: Wir machen Geld zu Kultur.
Taylor Swift, anybody? Die digitale Revolution kennt Gewinner und Verlierer. Plattenkonzerne performen gerade den Wandel vom Loser („Alle streamen unseren Katalog für lau!“) zum Winner („Alle streamen unseren Katalog für lau!“ 10 Euro im Monat! Aber wir kassieren die Streamingdienste ab und verdienen daran, dass die Streamingdienste den Musikern nur 0,0007 Cent pro Stream auszahlen!).
Das Leipziger Label Analogsoul hat dazu auch eine Meinung und keine Lust auf die Geschäftsgebaren von Birnle, weshalb sie schreiben: „Wenn von analogsoul vorerst keine Musik bei Apple Music verfügbar sein sollte, wisst ihr wieso.“
Berthold Seliger schreibt in seinem Blog (Eintrag vom 15.6.2015), dass die großen Plattenlabel jahrelang ihre Künstler um Tantiemen aus dem Downloadgeschäft betrogen hätten. Universal zahle jetzt, nach einem Gerichtsurteil, immerhin 15 Prozent der Tantiemen an die Urheber. Denen aber laut Gesetz 50 Prozent zustünden.
Wären Clubs Streamingdienste, würden ihre Gäste pro Monat 10 Euro bezahlen und dürften dafür jedes Konzert im Club besuchen. Klingt unrentabel? Die Musiker würden pro gespieltem Song 0,0007 Cent Gage bekommen, wie Geoff Barrow von Portishead nach ausgiebigem Studium seiner Tantiemenschecks von apple, youtube und spotify feststellte. Sie bräuchten also nur ein Set mit 1429 Liedern zu spielen, um einen Cent zu verdienen. Die restlichen 10 Euro teilen sich der Club, die Gema und die Konzertagentur.
Mal sehen, wie lange wir sowas unter Quatsch verbuchen.