„Die Moritzbastei Betriebs GmbH schafft durch solides Wirtschaften die Voraussetzung, den Stiftungszweck der Stiftung Moritzbastei zu erfüllen. Zweck der Stiftung ist die Erhaltung der Moritzbastei als historisches Bauwerk und als Forum kultureller Begegnung im studentischen und akademischen Leben von Leipzig.“
Das ist in zwei Sätzen unsere Daseinsberechtigung und unser Unternehmenszweck. Wir machen Geld zu Kultur.
Deshalb gilt allem unser Interesse, was im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Kunst und Kultur passiert. In loser Folge geben wir euch hier Gedankenfutter und unseren Senf dazu. Heute: Mitarbeitereigentum, Metalurlaub, Konsumterror.
Die New York Times berichtet, dass die Angestellten der Firma Moog zu 49% Mitinhaber des Unternehmen sind. Interessant deshalb, weil Moog zu den Synthesizern gehört, die seit den 1960 den Sound aller Spielarten elektronischer Musik mitbestimmen. Und weil es interessant zu beobachten sein wird, was so ein Umstand mit Angestellten macht. Taugt Moog als Beispiel für eine soziale Utopie? Sind Angestellte am Ende die besseren Kapitalisten? Oder ist das alles ziemlich unspektakulär, wie der SPIEGEL demonstriert?
Heavy-Metal-Fans mögen (für manche) furchterregend aussehen. In Wirklichkeit sind es aber zahme Kätzchen, denen nichts ferner liegt, als Bürger zu erschrecken. Bürger sind sie schließlich selbst, und die müssen sich auch mal erholen. Zum Beispiel auf Kreuzfahrt. Oder im Skiresort.
Die Süddeutsche zitiert Wacken-Chefverkäufer Charly Hübner, man mache „ein Angebot wie jeder andere Dienstleister auch. Und jeder kann sich dafür oder dagegen entscheiden, ganz einfach.“
Die Zukunft des Rock’n’Roll ist ein Seniorenresort.
Zuletzt ein Video aus Leipzig, bei dem schon der Ort des Geschehens wie die Faust auf’s kulturkritische Auge passt: HIT-Markt. Man darf darüber diskutieren, ob und unter welchen Umständen die Teilenteignung eines Konsumtempels ein revolutionärer Akt sein kann und warum so etwas nie nach einem Straight-Edge-Konzert passiert, sondern immer nach einem HOLI-Festival mit Alkohol, Drogen und sexuellen Missverständnissen. Die Idioten sind übrigens immer die anderen.