Was für griechische Ohren heute wie eine Drohung klingen mag, galt vor 25 Jahre hierzulande als die Verheißung blühender Landschaften. „Kommt die D-Mark, bleiben wir! Kommt sie nicht, gehn wir zu ihr!“ So krakeelte es auf den letzten verbliebenen Montagsdemos. Der Beitrag, den MDR-Reporter Jens Hölzig in der Moritzbastei gedreht hat, erinnert an die Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1990, als bis Mitternacht in Mark der DDR gezahlt wurde und ab 0 Uhr in D-Mark. Jens hat damals hinterm Tresen im Oberkeller gestanden und literweise Pfeffi ausgeschenkt. Was sonst noch passierte, schaut ihr euch am besten selber an.
Zum Thema D-Mark und wie die Geschichte weiter ging sendet der MDR ab heute Nacht einen weitaus spannenderen Dreiteiler. Die Titelfrage „Wem gehört der Osten?“, die sich der Privatisierung und der ökonomischen Neuordnung nach dem Ende der DDR widmet, kann man heute gerne noch allgemeiner fassen: Was ist Gemeingut und sollte es bleiben? Sind Trinkwasser, Ackerland, Stadtviertel am Ende nichts als Renditeobjekte für Großanleger? In Griechenland und auf den Gipfeltreffen der Granden von EU, EZW und IWF wird diese Frage in diesen Tagen beantwortet. Vorläufig.