Im letzten Teil unseres Ausblicks auf das diesjährige Jazznachwuchsfestival stellen wir die Bands und Künstler von Samstag vor. Auch diesmal treffen neue, innovative Melodien auf die klassische Form des Jazz. Junge Musiker versuchen die Grenzen auszuloten und sich über diese hinwegzusetzen. Seid dabei zum Festival vom 4. April – 6. April. Damit ihr euch ein Bild machen könnt, akkustisch wie auch optisch. In der Hoffnung, dass ihr euch dem Mut der MusikerInnen anschließt, neue Töne in euer Leben zu lassen.
Die Würzburger Band „Mamsell Zazou“ fand sich im Jahr 2009 an der Hochschule für Musik zusammen und ist spätestens seid ihrem Song „Die Schildkröte auf dem Karrusell“ ein Geheimtipp in der Jazzbranche. In ihrer Musik entfalten sich wundersame Geschichten – verspielt und melancholisch, kantig und fein. Sie lädt ein zu Wanderungen in Landschaften zwischen Songs, freien Fragmenten und spielerischem Umgang mit Klang und Geräusch. Wir sind uns sicher, dass Christine Boersch Supan (Gesang), Philip Staffa (Gitarre), Martin Knorz (Fender Rhodes, Moog) und Fabian Hoenes (Schlagzeug) sich bald vom Geheimtipp zu einer festen Größe in der Welt des Jazz etablieren werden. Überzeugt euch selbst: Hier ihr aktueller Song „Nude“.
Mit dem Eva Kleese Quartett tritt ein regionaler Akt beim Nachwuchsfestival an. Die frisch gegründete Leipziger Band spielt überwiegend Kompositionen der Bandleaderin – spannungsreicher bis wildtrauriger Modern Jazz mit Popanleihen und elektrisierender Energie. Evgeny Ring am Saxophon, Philip Frischkorn am Piano, Robert Lucaciu am Kontrabass und Eva Klesse Schlagzeug werden uns in jedem Fall überraschen. Musikalische Kostproben gibt es auf ihrem MySpace Kanal.
Die sechsköpfige Band „ist“ hebt in ihren Kompositionen den Zustand des Moments hervor. Arrangierte Abschnitte mischen sich mit Improvisationen, gesprochene Lyrik führt zu gesungenen Passagen, immer mit dem Ziel, einen Sound zu schaffen, der Nähe bringt. Die Band fährt auf der Bühne ein breites Repertoire an Instrumenten auf. Und so freuen wir uns auf Friedelise Stutte (Gesang, Trompete), Johnny Fischer (Trompete, Flügelhorn), Fabian Sackis (Gitarre), Simon Seeberger (Klavier), Yannik Tiemann (Bass) und Jannis Wolff (Schlagzeug). Auf Souncloud könnt ihr ihrem Song „After A Great Pain“ lauschen.
Das Jan Prax Quartett hat sich einem energetischen Postbop-Sound verschrieben. In den Kompositionen, vornehmlich aus der Feder von Bandleader Jan (Altsaxophon), ist der Spirit großer Saxophonisten wie etwa John Coltrane und Kenny Garrett zu spu?ren. Die Interpretation ist jedoch stark vom heutigen Zeitgeist gepra?gt und reich an Elementen aus Soul und Groove- Musik. Die Adaption der Jazztradition in den heutigen Kontext ist in diesem Falle kein bloßes Konzept, sondern schlichtweg das, was entsteht, wenn sich die Musiker, neben Jan sind das Roman Schuler (Piano), Tilman Oberbeck (Kontrabass) und Michael Mischl (Schlagzeug) mit ihren musikalischen Backgrounds und Vorlieben ans Werk machen. Der Prax-Sound ist mal unba?ndig und wild, mal spha?risch und melodio?s, mal groovig und auf den Punkt, aber immer „soulful“ und voller Energie. Hier ihr Song „Beyond Boundaries“ – Live in Berlin.