Grammatische Frage zuerst: Was ist eigentlich das Gegenteil von Sterben? Also, dem Sterben (pl.), wie das Waldsterben. Mir fällt nur „Schwemme“ ein, aber das ist eher pejorativ und der aktuellen Gründerzeit (ha!) in der Leipziger Clublandschaft sicher nicht angemessen. Passend dazu flatterte uns nämlich der aktuelle Newsletter von Trans Europe Halles ins Haus, mit dem unsere slowakischen Freunde & Kollegen aus Zilina einen – wie sagt man auf Deutsch: Ratgeber? – veröffentlicht haben, was man beim buchstäblichen Aus-dem-Boden-Stampfen eines Kulturzentrums (o.ä.) beachten könnte. Sie tun das am Beispiel ihrer eigenen Geschichte, die davon handelt, eine noch benutzte (!) Regionalbahnstation zum Kulturzentrum stanica umzubauen.
Ihre Geschichte handelt von Erfindergeist, Wagemut, Selbstausbeutung, Schlitzohrigkeit, von Spaß, Enthusiasmus und Naivität. Vielleicht geht vieles davon nur in der Slowakei, zum Beispiel aus Bierkästen, Stroh und Lehm unter einer Autobahnbrücke einen Veranstaltungssaal zu improvisieren (siehe Video). Vielleicht geht es aber auch überall, es probieren nur die wenigsten. Der nächste Erweiterungsbau der stanica soll übrigens aus alten Schiffscontainern entstehen…
Wir waren schon 2009 zum Meeting von Trans Europe Halles vor Ort und können nur empfehlen, sich vom kreativen Übermut der stanica-Macher anstecken zu lassen.
Hier der Link zur Resource von TEH, die sich peu á peu zu einem Online-Archiv für unabhängige Kulturmacher entwickeln soll.