2. Oktober 2008

What you see is what you get or the thing with how they become what they are

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Nämlich JEROBEAM

Zusammen mit the fantastic supporting funky Soulband John Q Irritated legten sie am 27. September ein grandioses Double Feature Konzert hin. Auch, um ihre neuste Scheibe “How One Becomes What One Is“ vorzustellen.
Doch wie wurden sie nun das, was sie sind?

Das und noch so Einiges mehr verrieten mir Benny, Lennart und Thomsen in einem Interview.

Da es wieder mal viel zu viele Fragen geworden sind, und weil die Jungs auch richtig viel zu sagen hatten, will ich hier gar nicht gross drum rum reden und euch auch nicht länger auf die Folter spannen.
Aber Eins hab ich dann doch noch und zwar kann ich nur sagen, manche Interviews sollte man nicht nur lesen, sondern die muss man einfach gehört haben und dieses fällt definitiv in diese Kategorie!

Der Sendetermin ist am 3. Oktober 2008, 19.00 Uhr im Abendmagazin „Aktuell“ auf Radio Blau.

So, jetzt aber Text ab!

Sara
Hola! Lennert, gestern noch in Dresden und heute schon in Leipzig in der MB – und zwar auf Tour mit deiner Band Jerobeam. Wie fühlst du dich?

Lennart
Jetzt nach dem Gig fühle ich mich relativ abgespannt, was glaube ich aber ganz natürlich ist, wenn das Adrenalin wieder aus dem Körper ist. Aber , ich fühle mich gut. Ich bin mit einer wunderbaren zweiten Band auf Tour – John Q Irritated und wir spielen jeden Abend schöne Musik, das macht sehr grossen Spass.

Sara
Wie habt ihr euch zusammengefunden?

Lennart
Wir haben uns zum zweiten Album zusammengefunden. Tatsächlich waren das zwei Telefonanrufe, also es war mir klar, dass ich Benny am Schlagzeug haben will, weil ich grosser Fan von ihm war und bin. So rief ich ihn an und sprach ihm auf den Anrufbeantworter, wo ich ihn fragte, ob er mich mal zurückrufen kann und Benny rief mich zurück und sagte „Ja“. Dann fragte ich Benny, ob er einen Bassisten kennt. Ja, und dann habe ich Thomsen angerufen und jetzt kann Thomsen mal erzählen, wie das dann weiterging.

Thomsen
Also, das hab ich noch nie erzählt. Lennart hat mich angerufen und gesagt: „Neben mir sitzt Benny und wir wollen gerne mit dir spielen und ne Scheibe aufnehmen.“ Ick so: „Alles klar, janz geil, bin ich am Start, lass uns treffen.“ Lustigerweise kannte ich Jerobeam auch schon vom Namen her und dachte, dass hört sich ja so G Love mäßig an. So, und ich zu Lenny nach Hause, denn damals hab ich auch noch in Hamburg gewohnt. Ich dachte, jetzt wird mir hier gleich so ein Typ aufmachen, mit Dreadlocks und Schlaghosen und dann machte Lennart die Tür auf. Ich so: „Alright“. Die nächsten zwei Sätze waren, was sind die Lieblingsscheiben – G. Love und Sly Stone – hach, endlich meine Mugge. So war dit damals.

Sara
Mit im Gepäck habt ihr euer frischgebackenes Album „How One Becomes What One Is“. Welche Entwicklung hast du mit dem Album persönlich erfahren und wie hat sich dies auf den Jerobeam Sound ausgewirkt?

Lennart
Oh, schwierige Frage. Das ist eine ganz wichtige Platte, weil ich mich tatsächlich mit diesem Album entschieden habe aus dem Soloprojekt mit Begleitmusikern eine Band zu machen. Nachdem das zweite Album nicht so aufgegangen ist, wie wir uns das gewünscht hatten, haben wir Strassenmusik gemacht, die Köpfe zusammengesteckt und lauter Sachen gemacht, die eine Band ausmacht. Wir haben die Rechte, wie auch die Pflichten auf drei paar Schultern verteilt und auch die musikalische Verantwortung. Insofern ist das ein ziemlicher Meilenstein.

Sara
Der Titel ist nicht der Name eines Songs, sondern die Gesamtaussage und lässt vermuten, dass du dich mit dem Weg, welcher ein Mensch geht, bis er das geworden ist, was er ist, genauer beschäftigt hast. Verarbeitest du damit auch autobiographische Aspekte oder ist es ein Spiegel der heutigen Gesellschaft?

Lennart
Ich glaub, das ist mehr autobiographisch. Es ist zwar kein Songtitel, aber es ist das Thema des Albums und es ist das Thema der Band. Komm Benny, hau raus…

Benny
Für mich symbolisiert dieser Name eigentlich die Entwicklung, die wir gemacht haben. Diese Strassenmusik machen, von zögerlich Lennarts Songs spielen zu als Band Songs entwickeln, die Lennart natürlich initiiert und geschrieben hat auf Gitarre, die wir aber eben in unser Bandkostüm, unseren Sound stecken. Da tauchte tatsächlich auch die Frage auf, wie werden wir denn das, was wir sind.

Sara
Um dich mal zu zitieren, leistest du dir ja den Luxus zweier Bands. Du bist nicht nur mit Jerobeam unterwegs, sondern auch als Head vom Electro Pop Trio Sono oft auf Piste oder eben im Studio. Beide sind sehr unterschiedlich. Was hat die Eine, was die Andere nicht hat?

Lennart
Ein Schlagzeuger. Also, es sind zwar beides Trios, aber sie sind sehr unterschiedlich, weil die Zusammenarbeit eine sehr Andere ist, auch weil es ja komplett unterschiedliche Musikrichtungen sind. Ich kann andere Facetten ausleben, wenn ich mit der Einen Band spiele, als wenn ich mit der Anderen spiele. Das hängt stark mit den Songs zusammen, die wir jeweils spielen. Das was ich mit Jerobeam hier auf der Bühne mache, das kann ich mit Sono nicht machen und umgekehrt. Auch die Clubseite könnte ich bei Jerobeam nicht ausleben. Insofern bin ich tatsächlich froh, dass ich beide habe, denn dadurch nehme ich ziemlich viel mit. Und, ausserdem habe ich bei Jerobeam zwei alberne Kapalken um mich rum sitzen, die ich bei Sono auch habe, aber da ist der Humor ein Tick anders.

Benny
Ich will dazu noch sagen, dass diese Coexistenz von Sono und Jerobeam, z.B. bei Lennart oder auch von uns mit anderen Projekten sich in der Musik widerspiegelt, weil wir drei sehr unterschiedliche Typen sind und auch in anderen Projekten sehr unterschiedliche Musik machen. Wir finden uns in den Bands zusammen und respektieren uns definitiv damit. Wir finden selber Sono total Klasse.

Sara
Wo du bist, ist Musik nicht weit, denn du produzierst und komponierst dir dein Lebenselexier, die Musik, zusammen und singst noch beim Mixen. Was machst du in deiner Freizeit und welche Projekte hast du gerade am Start?

Lennart
Puh, ich habe keine Freizeit. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und jetzt habe ich keine Hobby’s mehr, ich armes Kind. Ja, Projekte, vielleicht kann ich das sogar heute schon verraten, dass ich demnächst noch bei einer weiteren Band einsteigen werde, allerdings da dann nur als Mietgitarrist. In meiner Freizeit schreibe ich tatsächlich noch Songs für andere Künstler, d.h. es geht wirklich 98% meiner Zeit ums Musik machen. Boah, bin ich langweilig.

Sara
Mit Sono kann man bei YouTube bereits auf Tour gehen, mit Jerobeam bald auch?

Lennart
Ja, weil wir sind mit drei Kameras bei dieser Tour am Filmen. Wir machen Fotos und es wird diesesmal auf jeden Fall auch einen Tourblog geben. Wahrscheinlich aber erst, wenn wir wieder zurück sind.

Ein ganz liebes MERCI geht an Jerobeam und John Q Irritated für den fantastischen Abend!


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