1. Dezember 2011

Das Wort zum Dezember

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Man kann vom Christentum ja glauben, was man will. Das mit Weihnachten haben sie auf jeden Fall geschickt eingefädelt. Die Weihnacht ist natürlich weit mehr als heimeliges Hocken vor dem Kamin und Papa klebt sich einen Bart an. Wir reden hier von einem der stärksten Wirtschaftsfaktoren der Neuzeit!

Von wegen, Jesus hat die Krämer aus dem Tempel gejagt. Er hat sie als kluger Aufsichtsrat in Klausur geschickt, auf dass sie erst wieder auf der Matte erscheinen, wenn sie eine zeitgemäße Marketingstrategie vorweisen können. Hat ja am Ende geklappt, wir können es dieser Tage wieder bewundern.
Zu keiner Jahreszeit zeigen sich schimmernder Glanz und Tragödie unseres Wirtschaftssystems (vielleicht hatten Marx und Engels deshalb diese Weihnachtsmannbärte um, als sie den Kapitalismus sezierten. Wer weiß?).

Gut 30 Prozent des Jahresumsatzes macht der deutsche Einzelhandel in der Adventszeit. Santa Claus sichert Arbeitsplätze! Gleichzeitig dürften im Dezember auch diem meisten Kreditverträge abgeschlossen werden – irgendwoher muss das Geld für das orgiastische Schenken ja kommen.
Womit wir beim Grundprinzip ehrbaren Wirtschaftens 2.0 wären: Ich leihe mir Geld, ums was schönes herzustellen und verkaufe es an dich, der du dir Geld leihst, damit du mich bezahlen kannst. Mit schönem Schwung dreht sich diese Schraube nach oben, in Kürze wird die deutsche Staatsverschuldung so hoch sein wie das Bruttoinlandsprodukt. Wer dann noch meint, die Griechen, Italiener und Spanier müssen gerettet werden, weil sie schlechter wirtschafteten als wir, der glaube auch weiter an den Weihnachtsmann.

Apropos, wer nach Weihnachten noch Geld übrig hat und es gut anlegen möchte, der kaufe sich dafür Silvesterraketen. Wenn schon pleite, dann mit Anstand, Würde und einem sinnlichen Mehrwert. Vom Sparen wird man nicht froh, man sehe sich die Sorgenfalten unserer Politiker an. Und die reden sogar nur davon!


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